ballerina is dancing in the studio on a gray background.

Als sie endlich an dem angekündigten Lagerplatz angekommen waren, hatte sich Marlin nur kurz hingesetzt und war sofort an einen Baumstamm gelehnt eingeschlafen.Aber auch wenn xies gut hätte dort bis zum nächsten Morgen durchschlafen können, irgendwann rüttelte Ariana Marlin rüde wach und hielt eine Schale Stew unter xies Nase.Marlin wollte sie murmelnd abwehren und direkt weiterschlafen, aber Arianas Stimme nahm einen harten Unterton an. “Und, wenn Du zwischen zwei Bissen immer wieder einschläfst, Du hast mehr Kalorien verbraucht, als Dir klar ist. Alles, was ich über solche Missionen weiß, ist, dass sie viel anstrengender werden, als es zuerst aussieht. Und wenn Du nicht isst, wird das schnell unerfreulich. Für uns alle. Also jetzt iss.”Marlin zog einen Flunsch und sah zu der Magierin auf. Kurz geneigt, sich alleine schon aus Trotz dagegen aufzulehnen. Aber xies sah auch einen Ausdruck von Sorge in dem Blick der anderen und griff dann nach der Schale. Ein “Danke” murmelnd machte Marlin sich ans Essen und stellte schnell fest, wie unfassbar hungrig man sein konnte.

Die anderen saßen locker verteilt auf dem kleinen Plateau, das einen guten Überblick über die nähere Umgebung bot.Zyx tanzte zu einer Musik, die nur Zyx hören konnte, auf Arianas Kopf, nachdem sie den größten Teil des Morgens schlafend um deren Hals gehangen hatte. Nur Mai hatte darauf reagiert und irritiert auf Arianas Dekolleté geblickt. Auf Zyx, deren Schwanz auf der rechten Seite von Arianas Hals schlaff ebenso schlaff herunterhing wie ihr Kopf auf der linken Seite. Sie war mit dem Gesicht näher gekommen, hatte sich zu Arianas hinabgebeugt, um sich wieder aufzurichten und mit dem Finger auf Zyx zu zeigen.“Trägt sie, … trägt dieses Wesen eine Schlafbrille?”Ariana hatte genickt. “Ja.”Mai hatte sie angesehen, die Grasnatter, dann wieder Ariana und hatte nur den Kopf geschüttelt und war weitergegangen.

Inzwischen schien sie mehr als ausgeruht und unverfroren wie immer. Jedenfalls bis der Schemen eines Falken über dem Plateau auftauchte. Dann war sie schneller unter Arianas Haar verschwunden, als jemand “Futtertier” sagen konnte. Ariana warf einen Blick zum Himmel, den man nur mit “komm meiner Schlange zu nahe und du wirst selbst Futter” umschreiben konnte.

Der Falke schwang sich davon unbeeindruckt in eine Thermik, nachdem sich jetzt nichts mehr in passender Größe auf dem Plateau bewegte und suchte anderswo nach seinem Abendessen.

Gegen Ende des Essens hatte Ariana sich umgesehen, dann zum – wolkenlosen – Himmel aufgeblickt. Schließlich sah sie zu Winter Keeper.

“Kein Lagerfeuer für die Nacht, schätze ich?”

Der Anführer schüttelte den Kopf.

Ariana sah wieder zum Himmel, dann zu Marlin.

Marlin sah fragend zurück. “Was ist?”

“Es wird ziemlich kühl werden”, antwortete Ariana, nachdem ein leises Seufzen von ihr zu hören war. “Du warst wirklich noch nicht oft oder länger draußen unterwegs, hm?”

Marlin schüttelte den Kopf und sah frustriert aus. Was konnte xies denn dafür?

“Wir haben zwar gute Schlafsäcke, aber es wird dennoch unangenehm werden, denke ich”, Ariana blickte wieder zu Winter Keeper. “Wäre es okay, wenn wir uns Steine warm machen? Magisch, meine ich.”

Vom Garou war ein leises Grollen zu hören. “Willst Du für jeden Handgriff meine Erlaubnis einholen?”

Ariana zuckte nicht einmal mit der Wimper. “Wenn ich auf diese Weise verhindern kann, mir unbekannte Regeln zu übertreten, zuviel Magie aus der Umgebung zu nehmen und das Land eurer Ahnen respektlos zu behandeln, dann ja.”

Ihr antwortete ein Brummen. Dann nickte er.

“Prima.” Ariana sprang mit einer Energie auf, die Marlin nur schwer begreiflich war. Als wären sie nicht den ganzen verdammten Tag durch die Gegend gelaufen.

Ariana suchte das Plateau einen Moment ab und kam mit zwei großen Steinen zurück. Jeder etwa so groß, wie zwei nebeneinandergelegte Männerfäuste. Dann wühlte sie in ihrem Rucksack und zog etwas heraus, das für Marlin ganz nach einer Rolle LED-Lichtschlauch aussah.

Während die Gruppe Garou dem irritiert zusah, sah Marlin fassungslos auf.

“Du hast das die ganze Zeit mitgeschleppt?”

“Ja.”

“Warum?”

“Weil ich eine Magierin bin, auf einer Erkundungsmission bin und nicht mit heruntergelassenen Hosen …”, sie sah an sich herunter “… mit hochgezogenem Rock im Wald stehen will, wenn ich ein Ritual durchführen muss, natürlich.” Sie zog noch einen kleinen Handfeger aus dem Rucksack.

Damit begann sie einen Bereich des Plateaus zu fegen, unter dem misstrauischen Blick von Winter Keeper. Mai, die sich im Schneidersitz niedergelassen hatte, stützte einen Ellenbogen auf ihr Knie und legte ihr Kinn auf der Faust ab um zuzusehen. Old Prankster reckte erst den Kopf, begann dann aber die Reste des Abendessens zusammenzuräumen und die Schalen zu säubern. Grim Heart lehnte sich zu Iara und flüsterte “Unterhaltsam ist sie ja schon.”

Worauf hin Iara nickte, ohne den Blick von Ariana abzuwenden.

Nur Nascha wirkte nicht überrascht und Raven Blade — der die gesamte Zeit in Wolfsform geblieben war — bewegte lediglich aufmerksam die Ohren.

“Was machst du da?” Marlin blieb irritiert und auch etwas aufgebracht am Rand des Bereichs stehen, den Ariana da … was auch immer sie da tat … sauber machte? Langsam reichte es Marlin, sich zu fühlen, als würde xies die Welt nicht mehr verstehen. Auch wenn genau das offensichtlich der Fall war.

“Ich bereite ein kleines Ritual vor.”

“Wozu?”

“Damit wir uns warme Steine mit in den Schlafsack nehmen können, und nicht frieren.”

“Und dazu braucht man ein Ritual?”

“Nein, das geht ganz leicht.” Ariana schüttelte den Kopf.

“Warum bereitest Du dann ein Ritual vor?” Marlin ballte vor Frustration die Fäuste.

Ariana sah auf. “Damit niemandem etwas passiert, wenn Du es das erste Mal versuchst.”

Marlin blinzelte. “Das ist gefährlich?”

“Nur wenn du es falsch machst.”

“Aber ich weiss doch gar nicht, was ich machen muss.”

“Ja. Eben.” Ariana nickte und begann damit, den LED-Lichtschlauch in einem akkuraten Kreis um den Bereich herum zu legen, den sie gerade gefegt hatte.

Marlin griff sich mit beiden Händen in die Haare und raufte sie. Diese Frau trieb xies langsam in den Wahnsinn.

“Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass Du noch eine Autobatterie mitgeschleppt hast, um Licht zu machen, oder?”

Ariana sah kurz auf, schüttelte dann leicht den Kopf. “Ich scheine zu vergessen, wie es für mich in den ersten Tagen war. Wir sind Magier, Marlin. Natürlich nicht.”

Sie winkte Marlin näher zu kommen um xies dann die Hand hinzustrecken und mit in den Kreis zu ziehen. Kaum hatte Marlin die Grenze überschritten, fing der LED-Schlauch an zu leuchten.


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01 — Katharsis

Young beautiful dancer jumping into blue powder cloud

Sie betrat das Tanzstudio, dessen Raum sie für die kommende Stunde gemietet hatte und schloß die Tür mit einem leisen Klicken hinter sich. Kurz blieb sie dort stehen, lehnte die Stirn an die geschlossene Tür, bevor sie durch den Raum zu der Bank an der Querseite schritt. Sie ließ ihre Tasche auf die Bank gleiten und nahm daneben Platz  um aus ihren Schuhen heraus und in die Spitzenschuhe hineinzuschlüpfen.

Ohne es wirklich zu bemerken, vermied sie es, in die großen Spiegel der Längsseite zu sehen. Statt dessen fiel ihr dunkles Haar wie ein Vorhang, oder wie Scheuklappen, um sie herum, während sie langsam, sorgfältig, eines der Satinbänder nach dem anderen um ihre Fußgelenke schlang. Kurz stellte sie jeden Fuß auf, um den Sitz der Schuhe zu überprüfen, bevor sie zu ihrem Smartphone griff, und die in der Wand versteckten Bluetooth-Lautsprecher ansteuerte.

Sie hatte die Playlist sorgfältig im Vorfeld zusammengestellt. Jedes Stück genau in der richtigen Länge für die einzelnen Übungen. Nur nicht mit den Gedanken abschweifen und das Warmmachen schleifen lassen. Sie mochte viel überleben können, aber Muskelfaser- oder Sehnenrisse waren doch schmerzhaft. Und der Heiler war …

Sie brach den Gedankengang ab.

Anmutig konnte man ihre Bewegungen noch nicht nennen, nach den wenigen Monaten Training. Sie hatte zu spät mit dem Training angefangen … viel zu alt. Sie war keine Ballerina, würde nie eine sein, egal wie viel Zeit ihr Trainer in sie steckte. 

Aber das bedeutete nicht, dass sie nicht tanzen konnte. Oder wollte. 

Während hinter ihr die Klaviermusik aus den Lautsprechern plätscherte, führte sie methodisch – und irgendwie auch mechanisch – die Übungen an der Stange aus. Normalerweise würde sie ihre Haltung im Spiegel kontrollieren. Korrigieren. Heute hielt sie den Blick abgewendet und ging gerade nicht so weit, den Spiegel temporär zumindest, in eine stumpfe Fläche zu verwandeln. Es konnte jederzeit jemand hereinkommen, obwohl sie eine Stunde gewählt hatte, zu der sie sehr wahrscheinlich alleine in der gesamten Tanzschule sein würde. Abgesehen von ihrem Kontakt, der sie hereingelassen hatte und später wieder hinauslassen würde. Aber man wusste nie und wenn sie gerade etwas nicht noch zusätzlich nötig hatte, dann war das Paradox.

Etwa 100 unterschiedlicher Pliées und Dehnübungen später, endete das Klaviergeklimper und in der Playlist entstand eine kurze, voreingestellte Pause. Noch ein Tastenanschlag mehr und das nächste Klavier, das ihr begegnet wäre, hätte möglicherweise einen kurzen und feurigen Tod erhalten.

Mit einem halben Dutzend schneller Schritte, war sie in der Mitte des Raums. Und als die erste Note des harten Rocksongs aus den Lautsprechern dröhnte, begann sie zu tanzen. 

Nur wenige Takte in die Musik setzte sie zum ersten Tour jeté an, dann folgte Sprung auf Sprung, im harten Rhytmus der schnellen Passagen.

Eine Kombination, die auch für eine durchtrainierte, professionelle Tänzerin an die Grenzen der Kondition gehen würde. Bei ihr aber wurde jeder Sprung höher, gewagter, die Drehungen schneller.
Sie brauchte es gerade, ihren Körper zu spüren, an dessen Grenzen zu gehen und darüber hinaus.

Ihr langes, offenes Haar wirbelte um sie, verdeckte ihr nicht selten die Sicht, wenn sie überhaupt Wert darauf gelegt hätte, zu sehen wohin sie sich bewegte.

Nur einmal streifte sie ihr eigenes Bild flüchtig mit dem Blick im Spiegel. Die Wangenknochen, die stärker hervortraten. Die härtere Kinnlinie. Die Schatten unter ihren Augen.

Gleich wurde ihr Gesicht von anderen Gesichtern verdrängt. Ihrem Verlobten … verschwunden. Vermisst. Vermutlich tot.

Grand jeté.

Ihre Wahlfamilie. Verschwunden. Vermisst. Vermutlich tot.

Brisé. Pirouette.

Nicht einmal sie hatte, mit all ihren Fähigkeiten, etwas herausfinden könnten. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Als hätte der Erdboden sie nicht einmal gekannt.

Ein weitere Sprung ging in den nächsten über. Halsbrecherisch oder eher knochenbrecherisch bei ihrem Ausbildungsstand. Doch sie lehnte sich nur mehr in die Sprünge hinein, spürte die Kräfte, die Fliehkräfte wirken, während sie einen kleinen Zauber hineinfließen ließ, die Sprünge noch etwas extatischer machte.

Nur wenig. Es konnte immer noch jemand reinkommen. Jemand durch die Fenster knapp unter der Decke hineinspähen, so unwahrscheinlich das auch war.

Das Lied ging in das nächste, ähnlich schnelle, ähnlich harte Lied über und das nächste. Als der letzte Ton des letzten Liedes verklang, führte der letzte Sprung sie in eine kniende Position.  Hier verharrte sie, den Kopf gesenkt, das Haar sie umgebend, wie einen Schleier, während sich ihr Atem nur langsam beruhigte.

Im Moment hätte sie gar nicht aufstehen können, selbst wenn sie wollte. Ihre Knie hätten zu sehr gewackelt.

Sie blieb dort, an der Stelle, bis es leise klopfte und ihr Kontakt den Kopf hereinstreckte. „Ich muss demnächst abschließen, Miss und sie wollen sicher noch duschen.“

Ariana schüttelte den Kopf, ohne aufzusehen. „Ich dusche zuhause. Es ist nicht weit. Ich bin in zehn Minuten am Eingang.“

„Danke, Miss,“ die Tür schloß sich wieder.

Sie erhob sich. Eher ungraziös. Der mächtige Muskelkater, den sie am nächsten Tag haben würde, kündigte sich bereits an. Aber es war ihr gleich. Nein. Falsch. Sie würde ihn begrüßen.

Schmerz. Er passte zu ihrem Leben. Nicht erst seit gestern, aber besonders in dieser Zeit.

Sie ließ sich auf der Bank nieder um die Bänder der Spitzenschuhe aufzuschnüren. Während sie die Schuhe abstreifte, klingelte ihr Telefon. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die angezeigte Nummer, um dann sofort abzunehmen.

Ihr Chantry. Aber nicht die zentrale Nummer, sondern das ‚rote‘ Telefon.

Statt einer Telefonverbindung baute sich eine Videokonferenz auf und Ariana blickte in ein knautschig-faltiges, gutmütiges Gesicht, das sie ernst anblickte.

„Was gibt es?“ fragte sie ohne Smalltalk.

„Das Medium im Dienst hat einen neuen Erwachenden gefunden. Er ist in akuter Gefahr.“

Sie presste die Lippen zusammen und nickte.  Dann konnte sie ein leises Seufzen aber auch nicht unterdrücken. „Bleibt mir Zeit für eine Dusche?“

„Besser nicht, antwortete die Frau auf der anderen Seite. „Es sind 100 Meilen nordöstlich deiner Position. Ich schicken dir alle weiteren Daten aufs Smartphone. Sofern du nicht noch Verbündete in der Gegend hast, können wir dir gerade niemanden schicken. Du bist auf dich alleine gestellt. Es tut mir leid.“

Ariana nickte. „Zehn Minuten, dann bin ich unterwegs. Wünsch mir Glück.“

Die Frau auf der Gegenseite hob einen Mundwinkel. „Was sagen wir zum Gott des Todes?“

„Nicht heute.“ Ariana legte auf und warf das Gerät in ihre Tasche, zusammen mit den Schuhen.

Zehn Minuten später rauschte ein weißer Ford Pick-Up über die Ausfallstraße in nordöstliche Richtung.

Sie war auf dem Weg.


02 — Odyssee

Ballerina dancing in pointe shoes

Vage. So vage.

Es war eine Idee gewesen, Übersinnliche mit medialen Fähigkeiten anzuheuern, um dem gegenzusteuern, dass immer mehr  Erwachende dies außerhalb der Strukturen taten, die sich unter Magiern, Garou oder auch den Changelings ausgebildet hatten. Den Suits einen Schritt voraus sein. 

Aber abgesehen davon, dass nicht gerade viele Medien Schlange standen, um Freiwilligenarbeit für sie zu leisten, war diese Arbeit auch auf eine Art anstrengend, die Ariana erst nachvollziehen konnte, seit sie selbst ein paar Mal als … Kanal …für Entitäten von der anderne Seite gedient hatte. 

Es war nicht so, dass ihre Hilfe der medial Begabten nicht nützlich war. Im Gegenteil. Sie war  unersetzlich. Aber sie war auch extrem anfällig, störanfällig, und oft extrem vage. 

Und jetzt hatte sie auch noch das Navi in ein weiteres, totes Ende geführt. 

Ariana fluchte leise und rammte die Automatic des Ford Heavy Duty Pickups in den Rückwärtsgang. Neben ihr in der Schale, die auf die Mittelkonsole aufgesetzt war, regte sich etwas und Zyx, die kleine Grasnatter blickte missmutig züngelnd von ihrem Wärmestein auf. 

Nach einem Moment wirkte sie resigniert – wenn Grasnattern resigniert schauen konnten und sie streckte sich von dem Wärmestein, hin zu Arianas Arm. Erst wand sich sich um den Arm herum, dann schlüpfte sie unter den Armel und wand sich den Arm hinauf, bis sie sich wie eine dekorative Torque um Arianas legte. Dem wohl einzigen Platz im Wagen, der von der eher ruppigen Fahrweise der Magierin gerade nicht durchgeschüttelt wurde, weil sie automatisch mit ihrem Körper ausglich. 

„C’mon …“ fluchte sie leise in Richtung des Navis. „… es muss doch einen Weg auf diese Anhöhe geben, der nicht im Nirgendwo endet.“

Tatsächlich berechnete das System just in diesem Moment die Strecke neu und zeigte eine beruhigende grüne Linie, die grob in die Richtung führte, das Medium genannt hatte. Das die wenigen Bilder, die es empfangen hatte, noch mit ‚vermutlich weiter oben‘ garniert hatte. 

„Wenn es wenigstens eine Monty Python Wegbeschreibung wäre, dann wäre es wenigstens witzig,“ murmelte Ariana und brachte das Auto, sie selbst und damit auch die Grasnatter um ihren Hals auf den neuen Weg. Aber nicht nur, dass die Wegbeschreibung vage geblieben war, sie wusste nicht einmal, mit was für einer Art von Erwachendem sie es zu tun haben würde. Einem Magier? Einem Garou? Einem Changeling? Wohl keinen Changeling. Diese hatten irgendwie besser Chancen, die ihren auch über Entfernung zu erkennen, als sie die Magier. Auch die Garou hatten nicht ganz so viel Pech mit Lost Cubs, wie sie es anscheinend hatten, mit Erwachenden die … irgendwo verschwanden … 

Aber nicht heute. NIcht, wenn sie es verhindern konnte. 

Alles was sie im Moment brauchte, war ein Platz. Am Besten etwas erhöht, und nicht auf den ersten Blick von weither einsehbar. Mit zumindest ein bisschen Platz und ein bisschen Schutz, dass sie ein Ritual machen konnte. Alleine, zum ersten Mal seit … seit sie erwacht war? Überhaupt? Ein bitterer Geschmack sammelte sich in ihrem Mund. Aber jetzt war nicht der Moment, zusammenzubrechen und sich in ein Häufchen Elend aufzulösen. 

Jemand brauchte ihre Hilfe und das war genug.