21 - Polemos

Es brauchte eine Schrecksekunde. Vielleicht, weil die Garou sogar für Reflexe zu verdutzt war, während warmes Blut aus ihrer Nase ronn.
Dann aber brauchte es nicht mehr als eine weitere Sekunde, in der die „Grim Heart“ rapide sowohl in die Höhe, als auch in die Breite wuchs. Die eben noch herb, aber weiblichen Züge wichen einem wütend aufgerissenen Maul voller scharfer – und übergroßer – Wolfszähne. Die kräftigen Arme waren doppelt oder eher dreimal so dick, noch muskulöser und mit dunkelgrauem Fell überzogen. An der – eben noch – Frau war nun nichts menschliches mehr zu erkennen.

Marlins Schrecksekunde dauerte noch an. Xies stand erstarrt ein Stückchen neben und hinter Ariana und ihr Hirn versuchte noch das, was die Augen gerade an es weitermeldeten, zu verarbeiten.

Nur Ariana hatte die Schrecksekunde nicht abgewartet, sondern direkt ein, zwei Schritt Abstand zwischen sich und Grim Heart gebracht. Dabei hatte sie auch Marlin an der Kleidung gepackt und hinter sich gezogen. Noch bevor die Wandlung der Garou abgeschlossen war, hatte sie ihren Zauberstab und eine Fotografie unter ihrem Rock hervorgezogen. Mit dem Zauberstab in einer Hand, der Fotografie in der anderen Hand überkreuzte sie die Handgelenke auf der Höhe ihrer Armbänder mit einem entschlossenen Blick.

Als nun gut 250 kg Werwolf einen Satz in ihre Richtung machten, schrie Marlin auf. Um eine Sekunde darauf verdutzt über Arianas Schulter zu schauen. Statt dass sie erst unter dem … Monster … begraben … worden wären um anschließend von den riesig wirkenden Klauen in Stücke gerissen zu werden, hatte es nur ein Geräusch gegeben, als würde jemand mit einer Faust auf einen Kürbis schlagen. Einen sehr, sehr großen Kürbis.

Grim Hearts Klauen hingen vielleicht eine Elle vor Arianas Gesicht entfernt in der Luft und drückten gegen einen unsichtbaren Widerstand. Mit so viel Kraft, dass Ariana, obwohl sie sich dagegen stemmte, gut einen Meter geschoben wurde. Marlin strauchelte und konnte sich gerade noch an Ariana festhalten, um auf den Füßen zu bleiben.
Die Magierin ließ sich davon nicht ablenken. Sie hielt den Blick, mit einem inzwischen grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht, fest auf ihrem Gegenüber, das nun die Klauen hob, um erneut zuzuschlagen.

Unweit des Schauspiels hatte sich „Old Prankster“ nach vorne auf den Knien abgestützt und schüttelte sich vor Lachen. Stands-in-Moonlight musterte ihre Fingernägel und säuberte sie mit einem kleinen Zweig. 

Der Anführer lehnte gemütlich mit verschränkten Armen im Eingang der Hogan, die sie gerade verlassen hatten. Neben ihm stand Chants-At-Sunrise die sich anscheinend nicht für das Spektakel interessierte und neben ihr hatte sich der Timberwolf auf die Hinterbeine gesetzt. Er betrachtete das Schauspiel und seine Ohren zeigten an, dass er auch die Umgebung, nicht im Auge behielt,  aber dass er ihr zumindest einen Teil der Aufmerksamkeit widmete.

Auch der zweite Hieb der Garou löste ein „Kürbis“-Geräusch aus und Arianas Schuhe schliffen einige Zentimeter über den laubbedeckten Boden. 

Marlin sog Luft ein und flüsterte. „Wie lange hältst du das durch?“

„So lange, wie es dauert,“ Arianas Stimme klang verbissen.

„Und wie lange dauert sowas normalerweise?“

„Bis sie nicht mehr wütend ist.“

„Und woran merkt man, dass sie nicht mehr wütend ist?“

„Sie wird wieder zum Mensch.“

„Du machst das nicht zum ersten Mal?“

„Nope.“

„Hast du anderen auch die Nase gebrochen …?“

„Je … Äh, nein, wieso sollte ich? Also, ich meine Garou. Das ist doch lebensmüde.“

Marlin deutete über Arianas Schulter auf die Garou, die immer noch versuchte zu ihnen durchzukommen.

„Und das war nicht lebensmüde?“

„Ich war sauer.“

„Und dann ist es nicht lebensmüde?“

„Naja, schon.“

„Warum hast du ihr dann die Nase gebrochen?“  Marlins Stimme kippte etwas.

„Ich war sauer, okay?“

„Old Prankster“ hatte sich, halbwegs, ausgelacht und wieder aufgerichtet. Als er Arianas und Marlins Wortwechsel hörte, brach er erneut in wieherndes Lachen aus und lehnte sich schließlich weinlachend an einen Baumstamm.

„Und was passiert, wenn sie doch durchkommt?“

„Hackfleisch. Hör mal zu, Marlin. Du hast sie nicht angegriffen und du kannst, nach hinten rausgehen. Wenn du ganz normal gehst und nicht rennst, wird sie es nicht mal bemerken. Du kannst dich so lange in den Pickup setzen, bis sie sich beruhigt. Aber ich würde es vorziehen, wenn du mich nicht ablenkst und …“

In diesem Moment fiel der Ärmel von Arianas ohnehin ramponierter Bluse in Steifen herunter und eine dünne rote Linie zog sich über ihren Unterarm. Ariana fluchte unterdrückt.

„Das meine ich!“

Marlin sog Luft ein und xies machte einen Schritt zurück. Dann noch einen. Dann noch einen.

Darauf wurde Stands-in-Moonlight aufmerksam und sie schlug einen Bogen um die Kämpfenden um Marlin entgegenzukommen. Die zögerte, als xies die Garou sah. Vielleicht würde sie sich jetzt auch in ein Dreimeterwesen verwandeln? Aber Stands-in-Moonlight machte eine beschwichtigende Geste und kam schließlich auf leisen Sohlen an Marlins Seite. Sich selbst die ganze Zeit zwischen Marlin und Ariana und „Grim Heart“ haltend, brachte  sie den Teenager aus der Gefahrenzone.

Sie ließ Marlin sich in etwas Entfernung unter einen Baum setzen, von wo aus xies weiter zusehen konnte.

Mit der Zeit wurden die Angriffe der Garou langsamer, aber Ariana rutschte immer noch jeden dritten Hieb etwas zurück. Bis sie wortwörtlich mit dem Rücken gegen einen Baumstamm gepresst stand und nur noch … was auch immer … zwischen sich und der Garou aufrecht erhielt. Doch statt mit dem baldigen Sieg vor Augen nochmal aufzudrehen, trat die Garou irgendwann einen Schritt zurück und verwandelte sich in eine, schwer atmende, Frau zurück.

Ariana nahm die gekreuzten Arme herunter. Von ihrem Arm tropfte Blut auf den Boden, wie auch von Grim Hearts Kinn etwas Blut auf den Boden tropfte.

Sie sah Ariana an, die zurückblickte. Auch sie atmete schwer und sah danach aus, als hätte sie mehrere Stunden Steine geschleppt. Noch ein, zwei Sekunden hielten die Frauen den Blickkontakt auf. Dann lachte „Grim Heart“ auf trat wieder auf Ariana zu, umarmte sie und klopfte ihr auf den Rücken.

Über ihre Schulter hinweg konnte man für eine Sekunde Arianas panisch aufgerissene Augen sehen. Dann atmete sie aus und erwiderte die Geste.


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01 — Katharsis

Young beautiful dancer jumping into blue powder cloud

Sie betrat das Tanzstudio, dessen Raum sie für die kommende Stunde gemietet hatte und schloß die Tür mit einem leisen Klicken hinter sich. Kurz blieb sie dort stehen, lehnte die Stirn an die geschlossene Tür, bevor sie durch den Raum zu der Bank an der Querseite schritt. Sie ließ ihre Tasche auf die Bank gleiten und nahm daneben Platz  um aus ihren Schuhen heraus und in die Spitzenschuhe hineinzuschlüpfen.

Ohne es wirklich zu bemerken, vermied sie es, in die großen Spiegel der Längsseite zu sehen. Statt dessen fiel ihr dunkles Haar wie ein Vorhang, oder wie Scheuklappen, um sie herum, während sie langsam, sorgfältig, eines der Satinbänder nach dem anderen um ihre Fußgelenke schlang. Kurz stellte sie jeden Fuß auf, um den Sitz der Schuhe zu überprüfen, bevor sie zu ihrem Smartphone griff, und die in der Wand versteckten Bluetooth-Lautsprecher ansteuerte.

Sie hatte die Playlist sorgfältig im Vorfeld zusammengestellt. Jedes Stück genau in der richtigen Länge für die einzelnen Übungen. Nur nicht mit den Gedanken abschweifen und das Warmmachen schleifen lassen. Sie mochte viel überleben können, aber Muskelfaser- oder Sehnenrisse waren doch schmerzhaft. Und der Heiler war …

Sie brach den Gedankengang ab.

Anmutig konnte man ihre Bewegungen noch nicht nennen, nach den wenigen Monaten Training. Sie hatte zu spät mit dem Training angefangen … viel zu alt. Sie war keine Ballerina, würde nie eine sein, egal wie viel Zeit ihr Trainer in sie steckte. 

Aber das bedeutete nicht, dass sie nicht tanzen konnte. Oder wollte. 

Während hinter ihr die Klaviermusik aus den Lautsprechern plätscherte, führte sie methodisch – und irgendwie auch mechanisch – die Übungen an der Stange aus. Normalerweise würde sie ihre Haltung im Spiegel kontrollieren. Korrigieren. Heute hielt sie den Blick abgewendet und ging gerade nicht so weit, den Spiegel temporär zumindest, in eine stumpfe Fläche zu verwandeln. Es konnte jederzeit jemand hereinkommen, obwohl sie eine Stunde gewählt hatte, zu der sie sehr wahrscheinlich alleine in der gesamten Tanzschule sein würde. Abgesehen von ihrem Kontakt, der sie hereingelassen hatte und später wieder hinauslassen würde. Aber man wusste nie und wenn sie gerade etwas nicht noch zusätzlich nötig hatte, dann war das Paradox.

Etwa 100 unterschiedlicher Pliées und Dehnübungen später, endete das Klaviergeklimper und in der Playlist entstand eine kurze, voreingestellte Pause. Noch ein Tastenanschlag mehr und das nächste Klavier, das ihr begegnet wäre, hätte möglicherweise einen kurzen und feurigen Tod erhalten.

Mit einem halben Dutzend schneller Schritte, war sie in der Mitte des Raums. Und als die erste Note des harten Rocksongs aus den Lautsprechern dröhnte, begann sie zu tanzen. 

Nur wenige Takte in die Musik setzte sie zum ersten Tour jeté an, dann folgte Sprung auf Sprung, im harten Rhytmus der schnellen Passagen.

Eine Kombination, die auch für eine durchtrainierte, professionelle Tänzerin an die Grenzen der Kondition gehen würde. Bei ihr aber wurde jeder Sprung höher, gewagter, die Drehungen schneller.
Sie brauchte es gerade, ihren Körper zu spüren, an dessen Grenzen zu gehen und darüber hinaus.

Ihr langes, offenes Haar wirbelte um sie, verdeckte ihr nicht selten die Sicht, wenn sie überhaupt Wert darauf gelegt hätte, zu sehen wohin sie sich bewegte.

Nur einmal streifte sie ihr eigenes Bild flüchtig mit dem Blick im Spiegel. Die Wangenknochen, die stärker hervortraten. Die härtere Kinnlinie. Die Schatten unter ihren Augen.

Gleich wurde ihr Gesicht von anderen Gesichtern verdrängt. Ihrem Verlobten … verschwunden. Vermisst. Vermutlich tot.

Grand jeté.

Ihre Wahlfamilie. Verschwunden. Vermisst. Vermutlich tot.

Brisé. Pirouette.

Nicht einmal sie hatte, mit all ihren Fähigkeiten, etwas herausfinden könnten. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Als hätte der Erdboden sie nicht einmal gekannt.

Ein weitere Sprung ging in den nächsten über. Halsbrecherisch oder eher knochenbrecherisch bei ihrem Ausbildungsstand. Doch sie lehnte sich nur mehr in die Sprünge hinein, spürte die Kräfte, die Fliehkräfte wirken, während sie einen kleinen Zauber hineinfließen ließ, die Sprünge noch etwas extatischer machte.

Nur wenig. Es konnte immer noch jemand reinkommen. Jemand durch die Fenster knapp unter der Decke hineinspähen, so unwahrscheinlich das auch war.

Das Lied ging in das nächste, ähnlich schnelle, ähnlich harte Lied über und das nächste. Als der letzte Ton des letzten Liedes verklang, führte der letzte Sprung sie in eine kniende Position.  Hier verharrte sie, den Kopf gesenkt, das Haar sie umgebend, wie einen Schleier, während sich ihr Atem nur langsam beruhigte.

Im Moment hätte sie gar nicht aufstehen können, selbst wenn sie wollte. Ihre Knie hätten zu sehr gewackelt.

Sie blieb dort, an der Stelle, bis es leise klopfte und ihr Kontakt den Kopf hereinstreckte. „Ich muss demnächst abschließen, Miss und sie wollen sicher noch duschen.“

Ariana schüttelte den Kopf, ohne aufzusehen. „Ich dusche zuhause. Es ist nicht weit. Ich bin in zehn Minuten am Eingang.“

„Danke, Miss,“ die Tür schloß sich wieder.

Sie erhob sich. Eher ungraziös. Der mächtige Muskelkater, den sie am nächsten Tag haben würde, kündigte sich bereits an. Aber es war ihr gleich. Nein. Falsch. Sie würde ihn begrüßen.

Schmerz. Er passte zu ihrem Leben. Nicht erst seit gestern, aber besonders in dieser Zeit.

Sie ließ sich auf der Bank nieder um die Bänder der Spitzenschuhe aufzuschnüren. Während sie die Schuhe abstreifte, klingelte ihr Telefon. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die angezeigte Nummer, um dann sofort abzunehmen.

Ihr Chantry. Aber nicht die zentrale Nummer, sondern das ‚rote‘ Telefon.

Statt einer Telefonverbindung baute sich eine Videokonferenz auf und Ariana blickte in ein knautschig-faltiges, gutmütiges Gesicht, das sie ernst anblickte.

„Was gibt es?“ fragte sie ohne Smalltalk.

„Das Medium im Dienst hat einen neuen Erwachenden gefunden. Er ist in akuter Gefahr.“

Sie presste die Lippen zusammen und nickte.  Dann konnte sie ein leises Seufzen aber auch nicht unterdrücken. „Bleibt mir Zeit für eine Dusche?“

„Besser nicht, antwortete die Frau auf der anderen Seite. „Es sind 100 Meilen nordöstlich deiner Position. Ich schicken dir alle weiteren Daten aufs Smartphone. Sofern du nicht noch Verbündete in der Gegend hast, können wir dir gerade niemanden schicken. Du bist auf dich alleine gestellt. Es tut mir leid.“

Ariana nickte. „Zehn Minuten, dann bin ich unterwegs. Wünsch mir Glück.“

Die Frau auf der Gegenseite hob einen Mundwinkel. „Was sagen wir zum Gott des Todes?“

„Nicht heute.“ Ariana legte auf und warf das Gerät in ihre Tasche, zusammen mit den Schuhen.

Zehn Minuten später rauschte ein weißer Ford Pick-Up über die Ausfallstraße in nordöstliche Richtung.

Sie war auf dem Weg.


02 — Odyssee

Ballerina dancing in pointe shoes

Vage. So vage.

Es war eine Idee gewesen, Übersinnliche mit medialen Fähigkeiten anzuheuern, um dem gegenzusteuern, dass immer mehr  Erwachende dies außerhalb der Strukturen taten, die sich unter Magiern, Garou oder auch den Changelings ausgebildet hatten. Den Suits einen Schritt voraus sein. 

Aber abgesehen davon, dass nicht gerade viele Medien Schlange standen, um Freiwilligenarbeit für sie zu leisten, war diese Arbeit auch auf eine Art anstrengend, die Ariana erst nachvollziehen konnte, seit sie selbst ein paar Mal als … Kanal …für Entitäten von der anderne Seite gedient hatte. 

Es war nicht so, dass ihre Hilfe der medial Begabten nicht nützlich war. Im Gegenteil. Sie war  unersetzlich. Aber sie war auch extrem anfällig, störanfällig, und oft extrem vage. 

Und jetzt hatte sie auch noch das Navi in ein weiteres, totes Ende geführt. 

Ariana fluchte leise und rammte die Automatic des Ford Heavy Duty Pickups in den Rückwärtsgang. Neben ihr in der Schale, die auf die Mittelkonsole aufgesetzt war, regte sich etwas und Zyx, die kleine Grasnatter blickte missmutig züngelnd von ihrem Wärmestein auf. 

Nach einem Moment wirkte sie resigniert – wenn Grasnattern resigniert schauen konnten und sie streckte sich von dem Wärmestein, hin zu Arianas Arm. Erst wand sich sich um den Arm herum, dann schlüpfte sie unter den Armel und wand sich den Arm hinauf, bis sie sich wie eine dekorative Torque um Arianas legte. Dem wohl einzigen Platz im Wagen, der von der eher ruppigen Fahrweise der Magierin gerade nicht durchgeschüttelt wurde, weil sie automatisch mit ihrem Körper ausglich. 

„C’mon …“ fluchte sie leise in Richtung des Navis. „… es muss doch einen Weg auf diese Anhöhe geben, der nicht im Nirgendwo endet.“

Tatsächlich berechnete das System just in diesem Moment die Strecke neu und zeigte eine beruhigende grüne Linie, die grob in die Richtung führte, das Medium genannt hatte. Das die wenigen Bilder, die es empfangen hatte, noch mit ‚vermutlich weiter oben‘ garniert hatte. 

„Wenn es wenigstens eine Monty Python Wegbeschreibung wäre, dann wäre es wenigstens witzig,“ murmelte Ariana und brachte das Auto, sie selbst und damit auch die Grasnatter um ihren Hals auf den neuen Weg. Aber nicht nur, dass die Wegbeschreibung vage geblieben war, sie wusste nicht einmal, mit was für einer Art von Erwachendem sie es zu tun haben würde. Einem Magier? Einem Garou? Einem Changeling? Wohl keinen Changeling. Diese hatten irgendwie besser Chancen, die ihren auch über Entfernung zu erkennen, als sie die Magier. Auch die Garou hatten nicht ganz so viel Pech mit Lost Cubs, wie sie es anscheinend hatten, mit Erwachenden die … irgendwo verschwanden … 

Aber nicht heute. NIcht, wenn sie es verhindern konnte. 

Alles was sie im Moment brauchte, war ein Platz. Am Besten etwas erhöht, und nicht auf den ersten Blick von weither einsehbar. Mit zumindest ein bisschen Platz und ein bisschen Schutz, dass sie ein Ritual machen konnte. Alleine, zum ersten Mal seit … seit sie erwacht war? Überhaupt? Ein bitterer Geschmack sammelte sich in ihrem Mund. Aber jetzt war nicht der Moment, zusammenzubrechen und sich in ein Häufchen Elend aufzulösen. 

Jemand brauchte ihre Hilfe und das war genug.