04 — Odyssee III

Es war eine mühsame, lange Suche und der Abend, oder eher inzwischen die Nacht schritt voran. 

Aufgewachsen wie sie war, hatte sie bereits als Kind eine beinharte Aufmerksamkeit entwickeln müssen und glücklicherweise auch entwickelt, sonst wäre sie vermutlich, bei all dem Lärm und der Unruhe um sie herum, in der Mittelschule sitzen geblieben. 

Aber jetzt, hier, alleine, ohne ‚ihre‘ Crew im Rücken, die selbst wenn sie mal nicht direkt in der Lage war, zu helfen, hatte sie doch immer gewusst, dass sie im Hintergrund waren und ihr den Rücken frei hielten. Jetzt musste sie darauf hoffen, dass kein gelangweilter Polizist mal nachsehen wollte, was da jemand nachts auf dem Felsplateau für ein Lichterspiel veranstaltete. Auch wenn sie eigentlich, hier weit draußen, eigentlich eher die typischen  Land-Cops erwarten würde, die bei nächtlichen Lichtern in erster Linie von feiernden Jugendlichen ausgehen würden. Die ihnen wiederum ziemlich am Bürzel vorbeigehen würden … außer natürlich, es wären schwarze Jugendliche oder Latinos. 

Es waren ja nicht nur die Cops, die jemanden wir ihr gefährlich werden konnten. Dementsprechend war ein Ritual, alleine, draußen, um Dunklen eigentlich eine ziemlich dusslige Idee und sie hatte ja nicht einmal mehr Einhorns Schutz. 

In mehr als nur einem Moment wollten diese Gedanken, diese Befürchtungen nach oben steigen und ihre Aufmerksamkeit vom Ritual selbst abziehen, aber jedes Mal griff ihr Training  – und ihr fast schon absurdes Vertrauen, dass sie bereits so viele Chancen gehabt hatte, zu sterben, dass sie auch diesmal nicht wirklich irgendwas ernsthaft in Gefahr bringen konnte. Jedesmal richtete sich ihre volle Aufmerksamkeit zurück auf die Suche, mit der sie die Welt unter ihrem visualisierten ‚Ufo‘ durch ihre Magiersicht wahrnahm. 

Es war dann auch deutlich nach Mitternacht, als sie endlich das wahrnahm, das sie hatte wahrnehmen wollen. Ein Avatar. Noch … nicht ganz da. Noch fast … vage, flüchtig. Und doch dabei sich in einem Menschen zu manifestieren. Einem Menschen, der auf einer Friedhofsmauer saß. Außen, nicht innen. Alleine. 

Arianas Blick ruhte nicht lange auf diesem Menschen, und doch hatte sie schon nach wenigen Sekunden so eine Ahnung, eine Form des Widererkennens. 

Nein, sie hatte diesen Jugendlichen nie vorher gesehen, das nicht. Aber wie er dort saß, wie es auf sie wirkte, lieber dort, alleine im Dunklen zu sitzen, als nach Hause zu gehen, wo es vermutlich warm war und trocken es einen Kühlschrank gab, manchmal sogar mit Inhalt, das kam ihr bekannt vor. 

Aber sie beobachtete nicht lange, denn sie erkannte auch an dem regelmäßigen Verlagern des Gewichts, dass der zukünftige Magier hier schon länger saß und wohl demnächst aufbrechen würde. Wohin auch immer. Wenn sie dann nicht schon wieder das nächste Ritual beginnen wollte, würde sie sich beeilen müssen.

Sie markierte die Position des Anderen erst auf ihrer geistigen Karte, und verschob sie von dort auf ihr Smartphone. 

Magier sein hatte etwas für sich. Man hatte so viel weniger Hassle mit Medienbrüchen. 

Dann beendete sie ihr Ritual schnell, aber ohne dabei zu vergessen, die Schritte vom Anfang rückwärts ablaufen zu lassen, alle, die sie ins Ritual eingeladen hatte, zusammen mit ihrem Highscore zu verabschieden, bis auf ihren Displays nur noch ein „Game Over“ zu lesen war. 

Sie raffte ihre Materialien nun hastig zusammen und stopfte sie zurück in die Tasche, aus der sie gekommen waren.  Das in Ordnung bringen, konnte sie später. 

Der Untergrund knirschte unter ihren Doc Martens, während sie über das Geröll zurück zu ihrem Pickup lief. Die Tasche landete diesmal mit einem Schwung auf der Rückbank und sie selbst glitt einen Sekundenbruchteil darauf hinter das Steuer und drehte den Schlüssel im Schloss. Mit einer halsbrecherischen Wendung des Gefährts waren sie auch schon wieder auf dem Weg.

Zyx zog sich, innerlich wohl seufzend, kurz etwas um ihren Hals zusammen, was Ariana geübt ignorierte. 

Sie würde endlich mal an einer Rote arbeiten müssen, die ihr Gefährt auf Spur hielt, während sie sich um anderes kümmerte … wie den Zielpunkt ins Navi einzugeben. Es war wirklich alles einfacher gewesen, als sie noch jemanden bei sich hatte, der mal kurz das Lenkrad übernehmen konnte. 

Trotz manchmal ruppigeren Kurskorrekturen, die Zyx jedesmal mit einem missmutigen Heben ihres Köpfchens kommentierte, kamen sie wieder heil am Fuße des Plateaus an und Ariana schlug den Weg ein, den ihr das Navi wies.

Noch hatte der zukünftige Magier nicht so ausgesehen, als wäre er – oder sie – in Gefahr. Aber das konnte sich ja schon jederzeit ändern. Entweder würde die Gefahr auftauchen, während sie unterwegs war … oder, wahrscheinlicher, die Gefahr lauerte zu Hause. Dort wo Kinder eigentlich sicher sein sollten.  

Eigentlich. 

Sie übertrat mehrfach die Geschwindigkeitsbegrenzung, immerhin mit einem definitiv schlechten Gewissen. Als dann aber eine Radarfalle gerade auslösten wollte, fisselte deren Elektronik mit einer kleinen Rauchwolke aus. 

Sie hatte sich das eigentlich auch ganz anders vorgestellt. Planvoller. Weniger unauffällig. Vielleicht, dass sie einfach dort, an der Friedhofsmauer vorbeischlendern würde und so tun würde, als sei sie ganz zufällig hier mitten in der Nacht unterwegs. 

Das passierte natürlich nicht. Noch bevor sie das Navi ganz hatte zum Zielpunkt führen können, kam ihr eine Gestalt entgegen, die ihre Zielperson zu sein schien. Ein kurzer Check mit ihrem Magiegespür gab ihr recht. Im ersten Moment fuhr sie an ihr vorbei, nur um dann vielleicht 50 Meter weiter zu drehen, zurückzukommen und neben ihr anzuhalten.

Sie konnte sehen, wie sich die Gestalt anspannte und sich auch vermutlich eine Hand um etwas schloss, dass zur Verteidigung dienen könnte. Ein Tränengas vielleicht, oder ein Schlüssel. 

Ariana fluchte leise. Erst mal Angst machen, war ganz und gar nicht, was sie beabsichtigt hatte. Dennoch stoppte sie und fuhr das Fenster auf der Fahrerseite herunter. Mit sehr weiblicher Stimme, sprach sie die Person an.

„Hey!“

Von der anderen Straßenseite wurde es nach einem Moment zögerlich erwiderte. „Hey. Kann ich helfen?“

„Yep, ich hab mich verfahren. Mein Navi spinnt. Und jetzt ist es schon so spät. Gibt es hier vielleicht einen Ort zum Übernachten?“ 

„Hier? Um die Uhrzeit?“ Im Licht der Straßenlaternen sah ihr Gegenüber eher nach einem Jungen aus, allerdings mit recht weichen Zügen.

Non-Binary, entschied Ariana nach einem Moment für sich. Zumindest möglich, oder wahrscheinlich. 

Ariana seufzte, vielleicht ein bisschen zu auffällig. Ihr Gegenüber warf ihr einen schrägen Blick zu.

„Ach, Scheiß drauf. Ich bin hier, wegen dir.“

„Wegen mir?“ kam die überforderte Erwiderung, nach ein paar Sekunden.

„Jupp.“ Sie nickte. „Können wir irgendwo reden?“


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01 — Katharsis

Young beautiful dancer jumping into blue powder cloud

Sie betrat das Tanzstudio, dessen Raum sie für die kommende Stunde gemietet hatte und schloß die Tür mit einem leisen Klicken hinter sich. Kurz blieb sie dort stehen, lehnte die Stirn an die geschlossene Tür, bevor sie durch den Raum zu der Bank an der Querseite schritt. Sie ließ ihre Tasche auf die Bank gleiten und nahm daneben Platz  um aus ihren Schuhen heraus und in die Spitzenschuhe hineinzuschlüpfen.

Ohne es wirklich zu bemerken, vermied sie es, in die großen Spiegel der Längsseite zu sehen. Statt dessen fiel ihr dunkles Haar wie ein Vorhang, oder wie Scheuklappen, um sie herum, während sie langsam, sorgfältig, eines der Satinbänder nach dem anderen um ihre Fußgelenke schlang. Kurz stellte sie jeden Fuß auf, um den Sitz der Schuhe zu überprüfen, bevor sie zu ihrem Smartphone griff, und die in der Wand versteckten Bluetooth-Lautsprecher ansteuerte.

Sie hatte die Playlist sorgfältig im Vorfeld zusammengestellt. Jedes Stück genau in der richtigen Länge für die einzelnen Übungen. Nur nicht mit den Gedanken abschweifen und das Warmmachen schleifen lassen. Sie mochte viel überleben können, aber Muskelfaser- oder Sehnenrisse waren doch schmerzhaft. Und der Heiler war …

Sie brach den Gedankengang ab.

Anmutig konnte man ihre Bewegungen noch nicht nennen, nach den wenigen Monaten Training. Sie hatte zu spät mit dem Training angefangen … viel zu alt. Sie war keine Ballerina, würde nie eine sein, egal wie viel Zeit ihr Trainer in sie steckte. 

Aber das bedeutete nicht, dass sie nicht tanzen konnte. Oder wollte. 

Während hinter ihr die Klaviermusik aus den Lautsprechern plätscherte, führte sie methodisch – und irgendwie auch mechanisch – die Übungen an der Stange aus. Normalerweise würde sie ihre Haltung im Spiegel kontrollieren. Korrigieren. Heute hielt sie den Blick abgewendet und ging gerade nicht so weit, den Spiegel temporär zumindest, in eine stumpfe Fläche zu verwandeln. Es konnte jederzeit jemand hereinkommen, obwohl sie eine Stunde gewählt hatte, zu der sie sehr wahrscheinlich alleine in der gesamten Tanzschule sein würde. Abgesehen von ihrem Kontakt, der sie hereingelassen hatte und später wieder hinauslassen würde. Aber man wusste nie und wenn sie gerade etwas nicht noch zusätzlich nötig hatte, dann war das Paradox.

Etwa 100 unterschiedlicher Pliées und Dehnübungen später, endete das Klaviergeklimper und in der Playlist entstand eine kurze, voreingestellte Pause. Noch ein Tastenanschlag mehr und das nächste Klavier, das ihr begegnet wäre, hätte möglicherweise einen kurzen und feurigen Tod erhalten.

Mit einem halben Dutzend schneller Schritte, war sie in der Mitte des Raums. Und als die erste Note des harten Rocksongs aus den Lautsprechern dröhnte, begann sie zu tanzen. 

Nur wenige Takte in die Musik setzte sie zum ersten Tour jeté an, dann folgte Sprung auf Sprung, im harten Rhytmus der schnellen Passagen.

Eine Kombination, die auch für eine durchtrainierte, professionelle Tänzerin an die Grenzen der Kondition gehen würde. Bei ihr aber wurde jeder Sprung höher, gewagter, die Drehungen schneller.
Sie brauchte es gerade, ihren Körper zu spüren, an dessen Grenzen zu gehen und darüber hinaus.

Ihr langes, offenes Haar wirbelte um sie, verdeckte ihr nicht selten die Sicht, wenn sie überhaupt Wert darauf gelegt hätte, zu sehen wohin sie sich bewegte.

Nur einmal streifte sie ihr eigenes Bild flüchtig mit dem Blick im Spiegel. Die Wangenknochen, die stärker hervortraten. Die härtere Kinnlinie. Die Schatten unter ihren Augen.

Gleich wurde ihr Gesicht von anderen Gesichtern verdrängt. Ihrem Verlobten … verschwunden. Vermisst. Vermutlich tot.

Grand jeté.

Ihre Wahlfamilie. Verschwunden. Vermisst. Vermutlich tot.

Brisé. Pirouette.

Nicht einmal sie hatte, mit all ihren Fähigkeiten, etwas herausfinden könnten. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Als hätte der Erdboden sie nicht einmal gekannt.

Ein weitere Sprung ging in den nächsten über. Halsbrecherisch oder eher knochenbrecherisch bei ihrem Ausbildungsstand. Doch sie lehnte sich nur mehr in die Sprünge hinein, spürte die Kräfte, die Fliehkräfte wirken, während sie einen kleinen Zauber hineinfließen ließ, die Sprünge noch etwas extatischer machte.

Nur wenig. Es konnte immer noch jemand reinkommen. Jemand durch die Fenster knapp unter der Decke hineinspähen, so unwahrscheinlich das auch war.

Das Lied ging in das nächste, ähnlich schnelle, ähnlich harte Lied über und das nächste. Als der letzte Ton des letzten Liedes verklang, führte der letzte Sprung sie in eine kniende Position.  Hier verharrte sie, den Kopf gesenkt, das Haar sie umgebend, wie einen Schleier, während sich ihr Atem nur langsam beruhigte.

Im Moment hätte sie gar nicht aufstehen können, selbst wenn sie wollte. Ihre Knie hätten zu sehr gewackelt.

Sie blieb dort, an der Stelle, bis es leise klopfte und ihr Kontakt den Kopf hereinstreckte. „Ich muss demnächst abschließen, Miss und sie wollen sicher noch duschen.“

Ariana schüttelte den Kopf, ohne aufzusehen. „Ich dusche zuhause. Es ist nicht weit. Ich bin in zehn Minuten am Eingang.“

„Danke, Miss,“ die Tür schloß sich wieder.

Sie erhob sich. Eher ungraziös. Der mächtige Muskelkater, den sie am nächsten Tag haben würde, kündigte sich bereits an. Aber es war ihr gleich. Nein. Falsch. Sie würde ihn begrüßen.

Schmerz. Er passte zu ihrem Leben. Nicht erst seit gestern, aber besonders in dieser Zeit.

Sie ließ sich auf der Bank nieder um die Bänder der Spitzenschuhe aufzuschnüren. Während sie die Schuhe abstreifte, klingelte ihr Telefon. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die angezeigte Nummer, um dann sofort abzunehmen.

Ihr Chantry. Aber nicht die zentrale Nummer, sondern das ‚rote‘ Telefon.

Statt einer Telefonverbindung baute sich eine Videokonferenz auf und Ariana blickte in ein knautschig-faltiges, gutmütiges Gesicht, das sie ernst anblickte.

„Was gibt es?“ fragte sie ohne Smalltalk.

„Das Medium im Dienst hat einen neuen Erwachenden gefunden. Er ist in akuter Gefahr.“

Sie presste die Lippen zusammen und nickte.  Dann konnte sie ein leises Seufzen aber auch nicht unterdrücken. „Bleibt mir Zeit für eine Dusche?“

„Besser nicht, antwortete die Frau auf der anderen Seite. „Es sind 100 Meilen nordöstlich deiner Position. Ich schicken dir alle weiteren Daten aufs Smartphone. Sofern du nicht noch Verbündete in der Gegend hast, können wir dir gerade niemanden schicken. Du bist auf dich alleine gestellt. Es tut mir leid.“

Ariana nickte. „Zehn Minuten, dann bin ich unterwegs. Wünsch mir Glück.“

Die Frau auf der Gegenseite hob einen Mundwinkel. „Was sagen wir zum Gott des Todes?“

„Nicht heute.“ Ariana legte auf und warf das Gerät in ihre Tasche, zusammen mit den Schuhen.

Zehn Minuten später rauschte ein weißer Ford Pick-Up über die Ausfallstraße in nordöstliche Richtung.

Sie war auf dem Weg.


02 — Odyssee

Ballerina dancing in pointe shoes

Vage. So vage.

Es war eine Idee gewesen, Übersinnliche mit medialen Fähigkeiten anzuheuern, um dem gegenzusteuern, dass immer mehr  Erwachende dies außerhalb der Strukturen taten, die sich unter Magiern, Garou oder auch den Changelings ausgebildet hatten. Den Suits einen Schritt voraus sein. 

Aber abgesehen davon, dass nicht gerade viele Medien Schlange standen, um Freiwilligenarbeit für sie zu leisten, war diese Arbeit auch auf eine Art anstrengend, die Ariana erst nachvollziehen konnte, seit sie selbst ein paar Mal als … Kanal …für Entitäten von der anderne Seite gedient hatte. 

Es war nicht so, dass ihre Hilfe der medial Begabten nicht nützlich war. Im Gegenteil. Sie war  unersetzlich. Aber sie war auch extrem anfällig, störanfällig, und oft extrem vage. 

Und jetzt hatte sie auch noch das Navi in ein weiteres, totes Ende geführt. 

Ariana fluchte leise und rammte die Automatic des Ford Heavy Duty Pickups in den Rückwärtsgang. Neben ihr in der Schale, die auf die Mittelkonsole aufgesetzt war, regte sich etwas und Zyx, die kleine Grasnatter blickte missmutig züngelnd von ihrem Wärmestein auf. 

Nach einem Moment wirkte sie resigniert – wenn Grasnattern resigniert schauen konnten und sie streckte sich von dem Wärmestein, hin zu Arianas Arm. Erst wand sich sich um den Arm herum, dann schlüpfte sie unter den Armel und wand sich den Arm hinauf, bis sie sich wie eine dekorative Torque um Arianas legte. Dem wohl einzigen Platz im Wagen, der von der eher ruppigen Fahrweise der Magierin gerade nicht durchgeschüttelt wurde, weil sie automatisch mit ihrem Körper ausglich. 

„C’mon …“ fluchte sie leise in Richtung des Navis. „… es muss doch einen Weg auf diese Anhöhe geben, der nicht im Nirgendwo endet.“

Tatsächlich berechnete das System just in diesem Moment die Strecke neu und zeigte eine beruhigende grüne Linie, die grob in die Richtung führte, das Medium genannt hatte. Das die wenigen Bilder, die es empfangen hatte, noch mit ‚vermutlich weiter oben‘ garniert hatte. 

„Wenn es wenigstens eine Monty Python Wegbeschreibung wäre, dann wäre es wenigstens witzig,“ murmelte Ariana und brachte das Auto, sie selbst und damit auch die Grasnatter um ihren Hals auf den neuen Weg. Aber nicht nur, dass die Wegbeschreibung vage geblieben war, sie wusste nicht einmal, mit was für einer Art von Erwachendem sie es zu tun haben würde. Einem Magier? Einem Garou? Einem Changeling? Wohl keinen Changeling. Diese hatten irgendwie besser Chancen, die ihren auch über Entfernung zu erkennen, als sie die Magier. Auch die Garou hatten nicht ganz so viel Pech mit Lost Cubs, wie sie es anscheinend hatten, mit Erwachenden die … irgendwo verschwanden … 

Aber nicht heute. NIcht, wenn sie es verhindern konnte. 

Alles was sie im Moment brauchte, war ein Platz. Am Besten etwas erhöht, und nicht auf den ersten Blick von weither einsehbar. Mit zumindest ein bisschen Platz und ein bisschen Schutz, dass sie ein Ritual machen konnte. Alleine, zum ersten Mal seit … seit sie erwacht war? Überhaupt? Ein bitterer Geschmack sammelte sich in ihrem Mund. Aber jetzt war nicht der Moment, zusammenzubrechen und sich in ein Häufchen Elend aufzulösen. 

Jemand brauchte ihre Hilfe und das war genug.